Im Rahmen eines Schulentwicklungsprogrammes wurde in der Stadt Crailsheim beschlossen die Realschule zur Flügelau neu zu bauen. Im Rahmen eines VGV-Verfahrens mit Gestaltungsteil wurde BAURCONSULT mit der Architekturleistung beauftragt. Im Rahmen des Wettbewerbs wurde ein Gestaltungsvorschlag vorgelegt. Der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten (NBBW/ Nachhaltigkeitskatalog Stadt Crailsheim) kommt dabei eine tragende Rolle zu.
Für die Konstruktionsweise wurde von Architektenseite eine Holzhybrid-Skelettkonstruktion vorgeschlagen Herzstück des Entwurfes ist das Obergeschoss 2. Grundsätzlich handelt es sich um einen klassischen Dreibund mit Klassenzimmerspangen an den Außenwänden und einem Kernbereich dienender Funktionen. Um die Idee der Clusteranordnung aus dem pädagogischen Konzept verwirklichen zu können wurden je Dreiergruppe Klassenzimmer ein Klassenzimmer aus der Raumspange nach außen herausgeschoben, dadurch wird die Schaffung eines Marktplatzes ermöglicht. Im Obergeschoss 1 gibt es die Prämisse einer Clusterschaffung nicht und so reihen sich hier die Fachklassen ohne Flächenverschiebung im Wechsel mit Nebenräumen. Aufgrund der Flächenanforderungen der Nebenräume können diese weniger tief ausfallen. Dadurch ergeben sich Rücksprünge im Verlauf der Außenwand die als Pflanzgärten verwendet werden. Im Erdgeschoss sind allgemein die eher „öffentlichen“ Funktionen untergebracht. Hier ist neben einem großzügigen Foyer und Pausenhalle, die Aula mit Schüleraufenthaltsbereichen für die Ganztagsbetreuung, die Verwaltung und der Lehrerbereich untergebracht. Der Grundriss wird ergänzt durch Flächen der integrativen Schuleinrichtung der Konrad-Biesalski-Schule sowie dazu gehörige Sanitäreinrichtungen. Herzstück des Erdgeschossgrundrisses ist eine Sitzstufenanlage, die es ermöglicht die Aula zusammen mit dem Foyer als Veranstaltungsraum zu nutzen.
Die Grundrisse sind in ihrer Flächenzusammenstellung äußerst kompakt. Zu einer wohnlichen Atmosphäre soll ein textiler Bodenbelag beitragen, der je nach Erfordernis durch wischbare Böden ergänzt wird. Als Fassadenbekleidung wurde eine senkrechte Lattenschalung aus vorvergrauten, sägerauhen Holzprofilen vorgesehen, was den großen Außenwandflächen eine ruhige Anmutung gibt. Diese werden ergänzend gegliedert durch Kanthölzer, die vertikal und horizontal aus der Ebene der Flächenverschalung heraustreten und das Grundraster des Grundrisses in die Fassade tragen. Im Erdgeschoss wir die Verbindung der Obergeschosse mit dem Grund optisch über eine Art offene Leistenschalung erreicht, die teilweise die Fenster überspielt, was das Gebäude erdet, ohne zu schwer zu wirken. Neben warmen Holztönen bilden, weiße und hellgrüne Flächen einen Farb- und Material-Dreiklang, der sich einheitlich in Gebäude fortsetzt.
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