Das neue Verwaltungsgebäude befindet sich an der nördlichen Nahtstelle zwischen dem kleinmaßstäblichen Altstadtgewebe und einem angrenzenden Stadterweiterungsgebiet mit deutlich großformatigeren Bauten. Der Baukörper des Entwurfsvorschlags orientiert sich in Maßstab und Geschossigkeit an den Nachbargebäuden und greift bestehende Achsen und Wegverbindungen auf. In seiner Kubatur gleicht es einem Würfel, der durch einen zweigeschossigen Anbau mit seinem geplanten westlichen Nachbarn über einen gemeinsamen Dachgarten verbunden wird. Die Rolle als Konterpart des zukünftigen "Zwillingspaars" ist leitender Entwurfsgedanke. Durch das Zusammenspiel aus städtischem Vorplatz, einer straßenseitigen Baumreihe und der Arkadenzone entsteht eine spannungsreiche, differenzierte Staffelung öffentlicher und halböffentlicher Bereiche, die sich im Inneren des Gebäudes fortsetzt. Von der offenen Eingangsebene leitet eine Kaskadentreppe in die Obergeschosse, um mit dem zwischen den Baukörpern situierten Dachgarten wieder im Freien zu enden. Die Verbindung zwischen kubischem Hauptbaukörper und zur Straße deutlich in Erscheinung tretendem Dachgarten erinnert an die städtische Haustypologie der strada nuova in Genua. Dem folgt der Ausdruck der an die urbane Haustypologie der europäischen Stadt angelehnten Rasterfassade in ihrer Gliederung mit von Arkaden bestimmter Sockelzone, Fassadenebene und nach oben abschließendem Dachgeschoss. Der mittig zwischen Arkade und Dachgeschoss befindlichen Fassadenzone liegt die Idee eines dreidimensionalen Flechtwerks zugrunde. Der Grundriss gewährleistet durch seine einfache, aber wirkungsvolle Grundstruktur hohe Funktionalität und ermöglicht durch seine vertikale Offenheit das Zusammenspiel der verschiedenen Abteilungen. Die Grundkonstruktion ist als einfaches Stütze-Platte-System aus Ortbeton konzipiert. Der äußere Ausdruck wird hingegen von dem rhythmischen Wechsel zwischen stehenden Fensterelementen und hochwertigen Fertigbetonelementen mit hohem Weißzementanteil bestimmt.
Wettbewerb 2. Rundgang
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